25.10.2021 - Die gute Nachricht zuerst: Die Deutschen haben in den vergangenen Monaten verstärkt das Wandern und Spazierengehen für sich entdeckt.
Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle DKV-Gesundheitsreport 2021. Allerdings sind im Vergleich zu den vorherigen Untersuchungen die Sitzzeiten so hoch wie noch nie. Eine Entwicklung, die auch den Bedingungen während der Corona-Pandemie geschuldet ist und erhebliche gesundheitliche Risiken birgt.
Bereits seit 2010 untersucht die DKV gemeinsam mit der Sporthochschule Köln regelmäßig das Gesundheitsverhalten der Deutschen, zeigt Tendenzen auf und gibt Informationen und Tipps für eine aktive, gesundheitsbewusste Lebensweise. In der aktuellen sechsten Ausgabe des DKV-Reports „Wie gesund lebt Deutschland?“ lag ein zusätzlicher Fokus auf den veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen während der Corona-Pandemie. Dabei zeigte sich, dass seit 2016 das körperliche Aktivitätsniveau konstant stabil geblieben ist und die Pandemie viele Menschen angeregt hat, sich an der frischen Luft zu bewegen. Doch mehr als ein Drittel der bundesweit in der Zeit von März bis Mai 2021 befragten 2.800 Personen über 18 Jahren gab an, weder zu Fuß zu gehen noch Fahrrad zu fahren, um Orte des regelmäßigen Bedarfes zu erreichen. Die Empfehlung des DKV-Reports 2021 lautet: Förderung aktiver Wege und Ausbau von Fahrrad und Fußwegen, um mehr Anreize zu schaffen.
Lagen die täglichen Sitzzeiten 2018 noch bei 7,5 Stunden im Median, liegen sie aktuell schon bei 8,5 Stunden. Offensichtlich forciert wurde die Entwicklung zu längeren Sitzzeiten durch die Verlagerung vieler Arbeitsplätze ins Homeoffice, die von vielen der Befragten begrüßt wird. 29 Prozent von ihnen möchten auch nach der Pandemie nicht mehr im Büro arbeiten, 45 Prozent wünschen sich einen regelmäßigen Wechsel. Ein zweischneidiges Schwert, denn die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. So liegt der prozentuale Anteil des Sitzens bei Personen, die ausschließlich in der heimischen Wohnung arbeiten, bei 73 Prozent. Personen, die zwischen der Firma und dem Homeoffice wechseln, sitzen zu 65 Prozent. Und wer keine Möglichkeiten zu einem Homeoffice Arbeitsplatz hat, sitzt nur zu 41 Prozent der Arbeitszeit.
Diese Ergebnisse machen deutlich, dass New-Work-Modelle eine flankierende Bewegungsstrategie erfordern, die für den Erhalt einer gesunden Konstitution unerlässlich ist. Kurz: Der Alltag muss bewegter werden.
Text: Martin Sulkowsky
Mehr zum Thema: